Liebe Unternehmensgestalter, Produktivitäts-Jäger, Macher und Umsetzer!
Heute darf ich auf eine spannende Frage aus der Community eingehen: Wie wirken sich die kulturellen Unterschiede auf die Umsetzungsgeschwindigkeit und die kontinuierliche Performance aus? Gleich vorweg: Ich bin weder Kulturanthropologe oder Ethnologe oder etwas der Gleichen. Ich kann hierzu lediglich von meiner Erfahrung aus Projekten und Trainings berichten.
Bisher durfte ich in den USA, Frankreich, Italien, Spanien, Deutschland, Österreich, der Schweiz und in den Vereinigten Arabischen Emiraten tätig sein. Wobei die meiste Zeit im Ausland auf die VAE entfällt.
Ich darf bestätigen, dass in jedem Land etwas anders gearbeitet wird und einige Klischees einfach stimmen. Pünktlichkeit in Deutschland, The bigger the better in USA oder ausgedehnte Mittagspausen in Italien. Es gibt viele Unterschiede und Feinheiten, auf die man achten sollte, wenn man in bestimmten Ländern erfolgreich sein möchte.
Damit du auch heute wieder etwas konkretes aus dem Newsletter mitnehmen kannst möchte ich mich auf 3 Gemeinsamkeiten konzentrieren. Was sind die gleichen Nenner, die uns alle verbinden? Was funktioniert überall auf der Welt, um Projekte erfolgreich umzusetzen und Trainings wirkungsvoll zu gestalten?
1. Zuhören
Die Lean Management Basismethoden, die oben aufgelistet sind, können dich massiv dabei unterstützen Verschwendung zu erkennen und nachhaltig zu beseitigen.
Ein erster Schritt besteht dabei in der Qualifikation der Mitarbeiter. Wer sich für Lean entscheidet, sollte dafür sorgen, dass JEDER Mitarbeiter im Unternehmen zumindest eine Grundausbildung in dem Thema erhält. Nur so kannst du sicherstellen, dass sich auch alle beteiligen und dass ist auch notwendig.
Wenn nun alle im Unternehmen wissen, wie man Verschwendung erkennt, könnt ihr damit beginnen konkrete Maßnahmen abzuleiten. Dadurch entwickelt ihr euch in kleinen, verdaubaren Schritten weiter. Die Einbindung der Mitarbeiter sorgt für eine hohe Umsetzungsenergie. Euer Betrieb wird effizienter und transparenter.
Hinweis: Die Basismethoden sind sehr einfach. Das Schwierigste ist es ein Momentum zu erzeugen, dass alle mitmachen. Fokussiere dich auf die Nutzenkommunikation für die Beteiligten. Beantworte die Frage: „Was habe ich davon?“
2. Führen
Der Mensch ist ein Rudeltier. Und ein Rudel muss angeführt werden. Egal in welchem Längen- oder Breitengrad man sich befindet, überall wo es Gruppen gibt, braucht es Führung.
Diese Führung übernehmen wir als Berater, Trainer oder Projektmanager auch oft. Es braucht dafür nicht immer einen formalen Titel. Wichtig ist, dass die Leute merken: „Da ist jemand auf den ich mich verlassen kann.“
Es ist nicht überheblich, sondern einfach natürlich, dass sich die meisten Leute gerne führen lassen. Führung ist aktive Arbeit. Gute Führung bietet Stabilität und Sicherheit. Als Mitarbeiter weiß ich, was ich zu tun habe und was von mir erwartet wird. Klarheit schafft Ruhe in Menschengruppen. Auch das funktioniert überall auf der Welt.
3. Nutzen kommunizieren
Nur allzu häufig strotzen wir vor Ideen und dem Wunsch nach Veränderung und Optimierung. Ich bin selbst genauso. Wenn wir dann in den Flow kommen, dann passiert es leider oft, dass wir die anderen abhängen. Niemanden interessiert tatsächlich, was du willst. Ja. Leider. Lies‘ das nochmal, es war kein Versehen.
Menschen sind zwar Rudeltiere, interessieren sich aber in erster Linie für sich selbst. Auch das ist ein weltweites Phänomen. Wenn du also konkret etwas erreichen und eine Gruppe von Menschen in Bewegung setzen willst, dann musst du ihnen sagen, was sie davon haben.
Beantworte die Frage: „What’s in it for me?“, „Was springt für mich dabei heraus?“. Ich spreche hier nicht von Geld. Es geht um Nutzen. Kommuniziere immer den Nutzen, den die Teilnehmer haben, wenn sie mit dir arbeiten. Wenn der nicht ersichtlich ist, dann wird es schwierig übergeordnete Ziele zu erreichen.
Tatsächlich ist dies der eine von den drei Punkten, der noch den größten Unterschied in Bezug auf den kulturellen Hintergrund mit sich bringt. Nutzenkommunikation funktioniert erfahrungsgemäß immer gut. Bei uns geht es quasi gar nicht anders. In den VAE kann es zum Teil leichter „angeordnet“ werden, da Fachkräfte in der Produktion tendenziell weniger die Entscheidungen der Führungsebene hinterfragen als hierzulande. Sie setzen die Dinge einfach um.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass immer dann, wenn die wesentlichen Grundbedürfnisse gedeckt sind, die genannten Punkte zum Erfolg führen. Wenn man in Ländern mit hoher Armut arbeitet, und die Leute im Überlebensmodus sind, dann trifft das weniger zu, da es andere, grundlegendere Probleme zu lösen gilt.
Diesmal bin ich extrem gespannt auf dein Feedback!
Wie stehst du zu den genannten Punkten? Stimmst du zu?
Welche Erfolgsfaktoren kennst du noch, die international funktionieren?
Welche Erfahrungen hast du selbst gemacht?
Teile gerne deine Learnings mit der Community.
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Martin Posarnig