Liebe Unternehmensgestalter, Produktivitäts-Jäger, Macher und Umsetzer!
In Ausgabe #75 haben wir über den strategischen Dreiklang gesprochen: Führung. Lean. Digitalisierung.Und wir haben Lean darin als das Betriebssystem des Unternehmens beschrieben – die stabilisierende Grundlage, auf der sich Verantwortung, Verbesserung und Digitalisierung entfalten können.
Heute steigen wir tiefer ein, denn in vielen Unternehmen bedeutet „Lean“ noch immer: Tools, Workshops, Checklisten. Doch Lean ist kein Werkzeugkasten. Lean ist eine Denkweise. Wenn du Lean wirklich wirksam machen willst, beginnt es nicht mit 5S – sondern mit Haltung.
3 Prinzipien, die Lean wirklich bedeuten – wenn du es ernst meinst:
1. Probleme sichtbar machen – nicht verstecken
Viele Organisationen sind auf „Ruhe“ programmiert. Es soll funktionieren, „laufen“ – egal wie. Doch Lean beginnt mit der Bereitschaft, Störungen und Probleme offen anzusprechen. Denn: Was nicht sichtbar ist, wird nicht verbessert.
Beispiel: In einem 10-Minuten-Team-Check-in notiert jeder eine „Hürde des Tages“. Das kann ein fehlendes Werkzeug sein, eine fehlerhafte Info oder eine unnötige Doppelarbeit. Das Team priorisiert gemeinsam: Was lösen wir jetzt? Was systematisch später?
Das verändert die Dynamik: vom Schweigen zur Lösung. Nicht zur Schuldfrage – sondern zur Systemfrage.
💡 Wer Probleme versteckt, produziert Stillstand. Wer sie sichtbar macht, schafft Bewegung.
2. Menschen befähigen – nicht kontrollieren
Lean bedeutet: Menschen mitdenken lassen. Führung stellt den Rahmen – nicht die Details. Wer die Aufgaben kennt, kennt auch die Probleme. Und oft schon die Lösungen.
Beispiel: Ein Team entwickelt einen Standardprozess gemeinsam – mit Visualisierung, konkreten Checklisten, und Mini-Schulungen. Der Effekt: Alle wissen, was zu tun ist, warum es wichtig ist – und haben Lust, es zu verbessern.
Permanente Kontrolle wird überflüssig, wenn Klarheit, Struktur und Beteiligung da sind.
💡 Vertrauen entsteht nicht durch Appelle – sondern durch befähigende Strukturen.
3. Systeme verbessern – nicht Symptome managen
In vielen Unternehmen gilt: Problem taucht auf → beheben → weitermachen. Doch Lean fragt: Was steckt dahinter? Wie lösen wir die Ursache – nicht nur den Effekt?
Beispiel: Ein wiederkehrender Fehler in der Übergabe zwischen Vertrieb und Produktion wird nicht mehr „wegmoderiert“, sondern durch eine einfache 5-Why-Analyse hinterfragt. Ergebnis: Eine Info im ERP fehlt zum Übergabezeitpunkt → Prozessanpassung → Fehler dauerhaft gelöst.
Wer Lean denkt, wartet nicht auf die Krise – er verbessert, bevor es weh tut.
💡 Lean führt vom Feuerwehr-Modus in den Gestaltungsmodus. Nicht perfekt. Aber besser. Und das jeden Tag.
Fazit: Lean funktioniert nur als Haltung – nicht als Projekt Wer Lean einführen will wie ein Software-Tool, wird scheitern. Wer Lean denkt, lebt und führt, wird belohnt:
→ mit stabileren Prozessen
→ weniger Reibung
→ mehr Eigenverantwortung
→ und echter Verbesserungskultur.
3 Fragen zur Reflexion für Führungskräfte
- Wo in meinem Verantwortungsbereich werden Probleme kaschiert statt geteilt?
- Wie gut kann mein Team heute Verbesserungspotenziale selbst erkennen – und anstoßen?
- Was verhindere ich (unbewusst), obwohl ich eigentlich fördern möchte?
Wie denkst du darüber? Was bedeutet „Lean“ für dich – in deinem Arbeitsalltag?
Wo scheitert es in der Praxis – obwohl du vom Grundsatz überzeugt bist?
Und was wäre ein erster Schritt, Lean nicht nur zu machen, sondern zu denken?
Teile deine Gedanken mit der Community – und lass uns voneinander lernen!
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Martin Posarnig