Liebe Unternehmensgestalter, Produktivitäts-Jäger, Macher und Umsetzer!
Jedes produzierende Unternehmen möchte die Kosten für die Herstellung der Produkte so gering wie möglich halten. Das macht eine konsequente Reduktion der Herstellkosten notwendig, um so am Markt bestehen zu können. Und häufig werden prozentuale Kostensenkungen sogar in Lieferverträgen gefordert.
Kosteneinsparungen, die zulasten der Qualität gehen, passieren da schnell. Die Folgen?
Qualitätsprobleme fressen die mühsam erarbeiteten Einsparungen auf.
In dieser Ausgabe des Produktivitäts-Piloten stelle ich dir drei bewährte Ansätze vor, um die Produktionskosten zu senken und gleichzeitig dein Qualitätsniveau zu erhalten oder sogar zu steigern:
1. Durchgängiges Lean Management leben
Lean Management ist ein gesamtheitlicher Ansatz, der darauf basiert, Verschwendung zu vermeiden. Im Zentrum aller Aktivitäten von Lean Methoden steht der Kunde und wofür er bereit ist zu bezahlen.
Lean Management ist ein ganzheitlicher Ansatz. Im Grunde geht es darum, Verschwendung zu vermeiden und Aktivitäten zu fördern, für die der Kunde gerne zahlt.
Verschwendungsfreie Prozesse erfüllen den Kundenbedarf mit dem geringstmöglichen Aufwand und sind daher kosteneffizient. Auch die Kosten für Qualitätsicherung werden verringert, da entlang der Herstellung sichergestellt wird, dass nur gute Produkte weitergegeben werden.
Um schlanke Prozesse zu erhalten, identifiziert man zuerst die Verschwendungen und bekämpft sie dann gezielt mit dem Methodenkoffer des Lean Managements.
Praktischerweise gibt es Lean Methoden, wie z.B. 5S oder Shopfloormanagement, die direkt ohne große Investitionen gestartet werden können.
Beispielsweise hat das Toyota Werk in Kentucky durch die Implementierung von Lean Management seine Kosten um beeindruckende 25% senken können (Quelle: Lean Enterprise Institute). Konkret umgesetzte Maßnahmen zielten auf die Verbesserung der Fertigungssteuerung, standardisierte Arbeitsanweisungen und die Einrichtung eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses ab.
2. Anwendung von Industrie 4.0 Technologien
Bei digitalen Lösungen im Rahmen von Industrie 4.0 geht es vorwiegend darum, Daten aus den Prozessen zu nutzen, um bessere Entscheidungen zu treffen. Das ist auch der Unterschied zu Industrie 3.0, in der es vorwiegend um Automatisierung ging.
Durch die Daten sind wir in der Lage, die Prozesse und Ergebnisse besser zu verstehen. Algorithmen helfen uns, Zusammenhänge zu entdecken, die bisher unbekannt waren.
Damit I4.0 Technologien ihre Wirkung entfalten können, ist eine vernetzte Fertigung nötig, wodurch Daten gesammelt und analysiert werden können. Um daraus Entscheidungen und ggfs. weitere Automationen ableiten zu können, brauchst du zusätzlich Mitarbeiter mit entsprechenden Fähigkeiten.
Zum Beispiel helfen Realtime-Tracking und Predictive Maintenance, Ausfallzeiten und Verschwendung zu minimieren. Laut Deloitte konnten Unternehmen durch den Einsatz von Predictive Maintenance die Kosten für geplante Reparaturen um bis zu 12% und Ausfallzeiten um bis zu 9 % reduzieren (Quelle: Deloitte Insights).
3. Effektives Training der Mitarbeiter
Unabhängig davon, ob du Lean Prinzipien verfolgen oder dein Unternehmen digitalisieren möchtest. Qualifizierte Mitarbeiter sind immer der Schlüssel zum Erfolg.
Wenn du für die Aus- und Weiterbildung deines Personals sorgst, schaffst du die Grundlage, dass sich diese um dein Unternehmen kümmern können. Ausgebildete Mitarbeiter tragen direkt dazu bei, die Kosten zu senken und die Qualität zu erhöhen.
Spezielle Methodenkenntnis und Digitalisierungs-Know-How sind dafür notwendige Werkzeuge. Eine Unternehmenskultur, die es erlaubt, ja sogar einfordert, dass das ganze Team Lösungen einbringt, ist eine Grundvoraussetzung.
Nach Angaben des Manufacturing Institute kann eine gute Mitarbeiterausbildung die Produktivität um bis zu 11% steigern (Quelle: The Manufacturing Institute).
Moderne Produktionsbetriebe kombinieren diese Lösungsansätze miteinander So erzielen sie eine überdurchschnittliche Produktivitätssteigerung. Denn verschwendungsfreie, digitale Prozesse, die von qualifizierten Mitarbeitern gelebt werden, sind unschlagbar.
Wie ist es bei dir?
Mit welchem der Lösungsansätze hast du dich schon beschäftigt?
Welche Erfolge hast du dabei verzeichnet?
Hast du vielleicht auch Erfahrungen gemacht, wie es nicht geht?
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Martin Posarnig