Liebe Unternehmensgestalter, Produktivitäts-Jäger, Macher und Umsetzer!
Wer nicht grün sein möchte wird schnell zum schwarzen Schaf! Ich möchte gleich zu Beginn für Klarheit sorgen: Ich bin kein Forscher oder Aktivist im Bereich Umweltschutz und habe nicht das nötige Fachwissen, um zu beurteilen was richtig ist und was nicht.
In dieser Ausgabe vom Produktivitäts-Piloten soll es auch nicht darum gehen eine politische oder ideologische Diskussion vom Zaun zu brechen. Ich möchte, wie immer, auf konkrete Handlungsfelder kommen, die dich weiterbringen.
Umweltschutz und hohe Produktivität müssen sich nicht ausschließen. Im Gegenteil, es gibt sogar zahlreiche Synergieeffekte. Maßnahmen, die sich vorwiegend an den Unternehmenszielen orientieren, in dem sie Kosten einsparen und die Effizienz steigern, sind leichter zu verfolgen als rein ökologische Ziele.
Heute darf ich dir 3 konkrete Maßnahmen vorstellen, mit denen du die Ergebnisse deines Betriebes verbesserst und gleichzeitig einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz leistest:
1. Proaktives Qualitätsmanagement
Wie äußert sich schlechte Qualität in einem Produktionsbetrieb? Richtig. Durch hohen Ausschuss. Die fehlerhaften Teile beinhalten eine Vielzahl an Verschwendungsarten. Es braucht Leute, die herausfinden was genau passiert ist. Die mangelhaften Produkte müssen verschrottet oder nachgearbeitet werden. Im ersten Fall müssen die Teile nachproduziert werden. Das verursacht nicht nur zusätzliche Kosten, sondern stört auch den restlichen geplanten Ablauf.
Proaktives Qualitätsmanagement hilft dir dabei den Ausschuss zu reduzieren. Wie funktioniert das? Du brauchst hier eine Möglichkeit das Qualitätslevel deiner Produkte laufend zu kontrollieren und die Ergebnisse der Prüfungen unmittelbar als Datensatz zu dokumentieren.
Das kann über Kamerasysteme, Infrarotmessungen, Waagen oder andere Sensoren laufend erfolgen. Die gesammelten Daten bilden dann die Grundlage für ein Prognosemodell. Das System kann dir mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit sagen, wann du dich außerhalb von festgelegten Toleranzen befinden wirst. So kannst du eingreifen bevor der Ausschuss entsteht. Wir sprechen hier von Predictive Quality.
Und noch etwas Wichtiges: Verantwortlich für die Qualität ist nicht die Qualität. Sie ist eine unterstützende und kontrollierende Funktion für die Produktion. Die Verantwortung liegt bei der Produktionsmannschaft.
2. Wieder- oder Weiterverwendung von verbrauchten Medien
Einige Produktionsprozesse sind sehr energieaufwändig. Die Produktionsmaschinen verbrauchen verschiedene Medien wie Elektrizität, Druckluft oder Wasser. Energie kann nicht vernichtet, sondern nur transformiert werden. So entstehen Emissionen wie Abwärme oder Kinetische Energie.
Wenn diese „Abfall-Produkte“ anderweitig genutzt werden können, sparst du Kosten und verbesserst so dein Ergebnis. Der Nebeneffekt: du betreibst aktiven Umweltschutz. Nutze die Abwärme, um die Produktionshalle und andere Teile des Gebäudes zu heizen. Nutze kinetische Energie, um zum Beispiel einen Generator oder ähnliches zu betreiben.
Manche Medien wie Wasser werden scheinbar verbraucht. Sie können anderwärtig genutzt oder wiederaufbereitet werden. Durch Siebe, Filtrationsverfahren und chemische Behandlung kann Abwasser wieder zu Brauchwasser aufbereitet werden.
3. Datenbasierte Prozessoptimierung
Wenn du detaillierte Informationen über deinen Produktionsprozess hast, kannst du dich gezielt um Themen wie zum Beispiel den Materialeinsatz kümmern. Niedriger Materialeinsatz = niedrigere Kosten = geringerer Verbrauch von Ressourcen.
Nehmen wir an es gibt einen Zuschnitt in deinem Betrieb, in dem du bestimmte Formen aus einem Grundmaterial herausschneidest. KI-basierte Schnittprogramme können dir dabei helfen deinen Abfall zu reduzieren.
MES-Systeme (Manufacturing Execution System) können die Abläufe und Maschinenbelegung analysieren und prüfen, wann welche Elemente deiner Produktionsline benötigt werden. So kann das System zum Beispiel Förderbänder, die nicht in Betrieb sind, abschalten und bei Bedarf reaktivieren. Die Folge: geringerer Energieverbrauch und geringere Wartungskosten.
Nicht zu vergessen: die einfachen Lean Prinzipien. Durch sie kannst du deinen Prozess von verschiedenen Verschwendungen befreien ohne spezifische technische Voraussetzungen.
Diese Beispiele sind natürlich nur ein kleiner Auszug und lassen sich mit Kreativität und Erfahrung beliebig erweitern.
Du möchtest wissen welche Potentiale es in deinem Unternehmen gibt? Wir unterstützen Produktionsunternehmen dabei ihre Prozesse zu analysieren und Optimierungsmaßnahmen abzuleiten. Doch damit lassen wir niemanden zurück. Wir unterstützen unsere Kunden so lange, wie sie es wünschen. Von der Analyse bis zur Umsetzung im Betrieb.
Lass uns über die Potentiale in deinem Unternehmen sprechen. Im ersten Gespräch geht es erst mal nur darum deine Fragen über die Vorgehensweise und unser Unternehmen zu beantworten. Du bekommst IN DIESEM Gespräch kein Angebot.
Wie ist deine Erfahrung mit aktiven Maßnahmen zum Umweltschutz?
Steigerst du deine Umwelt- und Produktivitäts-KPIs gleichzeitig?
Hat sich das bisher gegenseitig ausgeschlossen?
Hast du vielleicht sogar den umgekehrten Weg gemacht und festgestellt, dass die Umweltmaßnahme die Produktivität erhöht hat?
Teile gerne deine Learnings mit der Community.
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Martin Posarnig