Liebe Unternehmensgestalter, Produktivitäts-Jäger, Macher und Umsetzer!
Unser Kerngeschäft ist die Beratung von mittelständischen Produktionsbetrieben zu Industrie 4.0 Themenstellungen. Wir kommen hier häufig an einen Punkt, an dem es für unsere Kunden schwer zu glauben ist, was möglich ist bzw. ob sie sich Hochtechnologie leisten können. Ich kann hier kein generelles „Ja!“ aussprechen, aber sehr oft ist weit mehr möglich und leistbar, als es auf den ersten Blick erscheint.
Daher sprechen wir heute über ein Thema, dass für viele sehr weit entfernt wirkt. Das Industrial Metaverse. Wir klären heute:
- Was ist das Industrial Metaverse?
- Was braucht man dafür?
- Welche konkreten Anwendungsbeispiele gibt es?
Und bevor du jetzt gleich auf „schließen“ klickst: Lies‘ dir diese paar Zeilen erstmal durch. Vielleicht ist der Zugang zum Industrial Metaverse näher als du denkst.
1. Was ist das Industrial Metaverse?
Lass uns zuerst mal klären, was ein Metaversum überhaupt ist. In einem Metaversum werden die reale und digitale Welt miteinander verbunden. Physische Realität, erweiterte Realität (Augumented Reality = AR), virtuelle Realität (Virtual Reality = VR) und Internet verschmelzen miteinander. Du betrittst das Metaversum mit einem Avatar. Vielleicht kennst du das Spiel „Die Sims“. So funktioniert das Metaversum nur erlebst du es aus deiner eigenen Perspektive.
Ein Beispiel: Du gehst auf ein virtuelles Konzert. Ein echter Künstler gibt ein reales Konzert. Zusätzlich zu den tatsächlich physischen Teilnehmern, können Menschen von überall auf der Welt per VR-Brille daran teilnehmen. Die Teilnahme beschränkt sich dabei nicht auf das Zuhören und Sehen sondern man kann mit anderen digitalen Teilnehmern interagieren. Also tanzen und sich unterhalten.
Das Industrial Metaverse funktioniert ähnlich nur eben in einer industriellen Umgebung und mit speziellen Applikationen. Es handelt sich um eine Abbildung des Unternehmens in der man sich bewegen und handeln kann. Du könntest also in die Firma gehen, ohne dich von deinem aktuellen Ort wegbewegen zu müssen.
2. Was braucht man dafür?
Das digitale Fundament für ein Industrial Metaverse ist IIoT (Industrial Internet of Things). Durch das IIoT werden alle Betriebsdaten gesammelt, die es ermöglichen einen digitalen Zwilling zu erstellen. Durch IIoT-fähige Sensoren und Aktuatoren kann ein digitaler Avatar tatsächliche Handlungen an Produktionslinien und Maschinen durchführen.
Wenn wir IIoT als Fundament sehen, dann ist ein digitaler Zwilling das Haus. Unser digitales Ich kann sich innerhalb des digitalen Zwillings unseres Unternehmens bewegen. Durch IIoT wird das digitale Abbild kontinuierlich mit Daten versorgt. Ein Unternehmen als 3-dimensionales Modell abzubilden ist mittlerweile auch für den Mittelstand erschwinglich.
Mit AR- und VR-Geräten können wir die real-digitale Welt betreten. Wir sprechen mit Kollegen, als wären wir im selben Raum. Laufe durch eine Simultanübersetzung durch Künstliche Intelligenz sorgt dafür, dass weitere Barrieren wie unterschiedliche Sprachen wegfallen.
Zugegeben, das allumfassende Metaverse habe ich selbst noch nicht in Betrieb gesehen. Sowas kenne ich tatsächlich nur aus Produktdemonstrationen oder Videos. Aber vieles davon funktioniert bereits:
3. Welche konkreten Anwendungsbeispiele gibt es?
Fernwartung mit AR-Technologie wird schon in zahlreichen Unternehmen angewendet. Dabei wird das reale Abbild der Maschine um digitale Inhalte über die AR-Brille erweitert. Ein Techniker des Herstellers kann sich digital an deine Seite stellen und sieht, was du siehst. Das Ergebnis: schnellere und kostengünstigere Problemlösung.
VR-basierte Schulung ist ebenso schon sehr ausgereift und verbreitet. Mitarbeiter können an neuen Maschinen oder Produktionslinien eingearbeitet werden, ohne den Ablauf zu stören oder Schäden zu verursachen. Auch die Nutzung im Zuge von Sicherheitsunterweisungen ist ein beliebter Einsatzbereich.
Der digitale Zwilling einer Produktionslinie kann dazu verwendet werden, um Optimierungen des Layouts vorzunehmen, bevor die Linie aufgebaut oder geändert wird. So können notwendige Anpassungen schon in der Konstruktion berücksichtigt werden. Der Hochlauf der Linie wird beschleunigt und die Kosten für nachträgliche Änderungen können minimiert werden.
Es gibt noch zahlreiche weitere Anwendungen, die schon mehrere Jahre in der Praxis funktionieren. Der nächste logische Schritt ist nun diese Lösungen im Industrial Metaverse miteinander zu verbinden.
Wahrscheinlich werden wir erstmal die uns bekannten Probleme lösen. Sobald wir uns dann im Metaversum bewegen und handeln werden wir neue Ideen, Anwendungen und Geschäftsmodelle entwickeln.
Ich sehe im (Industrial) Metaverse eine riesige Chance zur Weiterentwicklung und Optimierung. Der Weg beginnt mit ersten Lösungen im Bereich AR und VR. So können wir uns langsam, aber stetig in das Metaversum vortasten.
Was sagst du zum Industrial Metaverse?
Tun sich bei dir sofort Ideen für konkrete Anwendungen auf?
Siehst du dich schon bequem von zu Hause aus deine Standorte besuchen?
Denkst du kritisch über die Verschmelzung der realen und digitalen Welt?
Teile gerne deine Learnings mit der Community.
Du hast Fragen zu dem Thema oder möchtest mir ein Feedback zum Newsletter geben? Zögere bitte nicht!
Du kannst mich jederzeit über mein LinkedIn-Profil oder per E-Mail erreichen. Dein Feedback ist für mich extrem wichtig. Denn nur so kann ich diesen Newsletter mit noch mehr produktivem Input für dich füllen.
Abonniere jetzt unseren wöchentlichen Produktivitäts-Pilot Newsletter!
Dein Produktivitäts-Pilot
Martin Posarnig