Liebe Unternehmensgestalter, Produktivitäts-Jäger, Macher und Umsetzer!
Ich möchte dir heute ein einfaches Bild mitgeben: Lean Management funktioniert wie ein Rezept zum Kekse backen.Wenn das Rezept klar beschrieben ist und du die Schritte befolgst, kommen am Ende Kekse heraus. Ganz egal, ob du ein guter Bäcker bist oder nicht. Das Ergebnis ist schon klar, bevor man überhaupt anfängt, solange man sich ans Rezept hält.
Genauso funktioniert Lean. Wer die Methoden versteht und sie konsequent anwendet, bekommt Ergebnisse. Garantiert. Nicht, weil Lean magisch wäre, sondern weil die Mechanik dahinter seit über 100 Jahren wirkt: Fokus auf den Kunden. Wert steigern. Verschwendung reduzieren. Jeden Tag ein kleines Stück besser werden.
Natürlich ist Lean nicht das gesamte Menü eines erfolgreichen Unternehmens. Aber im Drei-Gänge-Menü ist Lean ganz sicher die Vorspeise. Und wenn die Vorspeise nicht gelingt, dann hat niemand Lust auf mehr.
Damit die Vorspeise gelingt, bekommst du heute vier Lean-Werkzeuge, mit denen du nichts falsch machen kannst, egal, ob dein Team schon „backen kann“ oder nicht. Und damit du schon mal richtig Appetit holen kannst, habe ich dir für jede Methode ein Rechenbeispiel erstellt, dass du ganz einfach mit deinen Werten durchrechnen kannst.
1. 5S – Ordnung am Arbeitsplatz
Worum geht’s? 5S schafft Struktur und Klarheit. Material, Werkzeuge und Informationen sind sofort auffindbar. Abläufe werden ruhiger, Fehler seltener, Unterbrechungen weniger.
Rechenbeispiel für 5 Mitarbeiter aus der Produktion die lediglich 15 Minuten am Tag etwas suchen, um ihre Arbeit machen zu können. Egal ob Material, Auftragsinformationen oder Werkzeuge.
5 Mitarbeiter x 15 Minuten Suchzeit pro Tag x 220 Arbeitstage = 275 Stunden verlorene Arbeitszeit pro Jahr 275 Stunden x €40/h = € 11.000 pro Jahr Einsparungspotenzial.
Was sich verändert: Weniger Unterbrechungen, weniger Stress, mehr Geschwindigkeit. Ohne großes Invest.
2. Shopfloormanagement – Führung am Ort der Wertschöpfung
Worum geht’s? Kurze tägliche Abstimmung direkt am Shopfloor. Klare Zahlen, klare Prioritäten, klare Entscheidungen. Probleme werden sichtbar, bevor sie teuer werden.
Rechenbeispiel in dem ein Team von 6 Leuten sich über den Tag verteilt 20 Minuten weniger abstimmen muss.
6 Mitarbeiter x 20 Minuten pro Tag x 220 Arbeitstage = 440 Stunden verlorene Arbeitszeit pro Jahr 440 Stunden x €40/h = € 17.600 pro Jahr Einsparungspotenzial
Was sich verändert: Weniger Überraschungen, weniger Feuerwehraktionen – dafür ein planbarer Tagesablauf.
3. A3 – Probleme nachhaltig lösen
Worum geht’s? A3 schafft eine klare Struktur, um Probleme nachhaltig zu lösen. Ursachen statt Symptome. Eine Seite, ein Vorgehen, eine Lösung.
Rechenbeispiel für einen Wiederholfehler in der Produktion.
Ein Fehler der „nur“ 1.500 € pro Woche kostet. Wird er sauber gelöst, sparst du € 78.000 pro Jahr.
Was sich verändert: Störungen verschwinden dauerhaft. Teams gewinnen Zeit, Stabilität und Vertrauen in ihre Prozesse.
3. KVP – Kontinuierliche Verbesserung
Worum geht’s? Eine kleine Verbesserung pro Woche. Einfach, machbar, von jedem umsetzbar. KVP hält das System in Bewegung und verhindert Stillstand.
Rechenbeispiel für kleine Verbesserungen die in allen Bereichen des Unternehmens umsetzbar sind. Sowohl im administrativen als auch im operativen Bereich. Nehmen wir eines meiner Lieblingsbeispiele, die internen Emails.
In einem durchschnittlichen Produktionsbetrieb mit 200 Mitarbeitern und einem Verhältnis von 75% operativen MA und 25% administrativen MA werden ca. 2500 mails pro Tag (!) intern verschickt. Nehmen wir an, dass lediglich 50% davon als CC-Emails beim Empfänger ankommen, sind das noch 1250. Nehmen wir weiter an, dass die Hälfte davon keinerlei Mehrwert für den Empfänger hat, sind wir bei 625 unnötigen Emails, welche jeweils im Schnitt 30 Sekunden Lesezeit haben.
625 unnötige Emails x 30 Sekunden x 220 Arbeitstage = 1.145 verlorene Arbeitsstunden pro Jahr 1.145 Stunden x €50/h = € 57.250 pro Jahr Einsparungspotenzial
Was sich verändert: Das Team übernimmt Verantwortung. Abläufe werden stetig besser. Produktivität im Alltag wird gesteigert.
Bevor wir zum Fazit kommen, möchte ich nochmal hervorheben, dass ich in der Praxis deutlich höhere Werte kenne. Du wirst es selbst merken, wenn du ehrliche Werte aus deinem Unternehmen in die Rechnungen einsetzt.
Fazit: Lean wirkt. Weil es einfach ist. Weil es logisch ist. Weil es ein Rezept ist, das garantiert funktioniert, wenn man es konsequent anwendet.
Die vier Methoden oben lösen den Großteil der täglichen Probleme, bringen Stabilität und erzeugen Ergebnisse, die messbar und spürbar sind. Wenn du diese Methoden 6 Monate lang konsequent anwendest, wird dein Betrieb deutlich produktiver.
3 Reflexionsfragen für dich
- Welche der vier Methoden entfaltet bei euch sofort die größte Wirkung?
- Wo verliert ihr aktuell am meisten Zeit – Suchen, Stillstände oder Wiederholfehler?
- Welche Veränderung würde nach 6 Monaten konsequenter Anwendung den größten Unterschied machen?
Teile deine Gedanken und Erfahrungen gerne mit der Community und lass uns gemeinsam wachsen!
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Martin Posarnig








